Rund 2900 Sportlerinnen und Sportler nehmen an Olympia in Peking teil. Da zwischen fünf und zehn Prozent der Menschen nicht heterosexuell sind, könnten in China aktuell gut 200 queere Athleten am Start sein. Tatsächlich haben aber nur 36 ihre Sexualität öffentlich erwähnt. Im Spitzensport des Gastgebers lassen sich Coming-outs sogar nur an einer Hand abzählen.
Vor wenigen Tagen gewann die niederländische Eisschnellläuferin Ireen Wüst Gold über 1500 Meter. Wüst gehört in Peking zu den 36 offen queeren Sportlerinnen und Sportlern, die homo-, bi- oder intersexuell sind. Diese Zahl hat das US-amerikanische Mediennetzwerk „Outsports“ ermittelt. Von den chinesischen Athleten hat allerdings noch niemand öffentlich über Homosexualität gesprochen.
„In China gibt es für uns ein großes Problem: Die LGBT-Gemeinde hat keinen juristischen Schutz, wir werden in der Gesetzgebung nicht erwähnt“, sagt der Jurist Wu Jian, der sich für Forschungen gerade im Ausland aufhält und seinen richtigen Namen nicht nennen möchte. „Die Gesellschaft in China ist sehr traditionell und familienorientiert. Auch in Medien und Schulbüchern kommen wir nicht vor. Daher wissen gerade Eltern nicht, wie sie mit dem Thema umgehen sollen.“
Quelle: Deutschlandfunk
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