Siegburg Eine Aufgabe im Philosophieunterricht an einem Gymnasium in NRW hat große Empörung ausgelöst. Die Schule zeigt sich erschrocken über die Anfeindungen in den sozialen Netzwerken.
Der Philosophieunterricht an einem Gymnasium in Siegburg steht im Zentrum eines Shitstorms in den sozialen Netzwerken. Die Schüler bekamen folgende Aufgabe gestellt: „Ein türkischer Familienvater in Deutschland verheiratet seine Tochter ohne deren Einverständnis mit dem Sohn seines Bruders, um diesem eine Aufenthaltserlaubnis für Deutschland und damit eine Existenz zu sichern. Besprich die Situation mit deiner/m Tischnachbarin/Tischnachbarn. Welche Konflikte seht ihr darin?“
Ein Rechtsanwalt aus Solingen griff das Thema auf Twitter auf und schrieb dazu: „Rassismus ist längst im Bildungssystem angekommen.“ Die Aufgabe war für die Oberstufe des Gymnasiums Siegburg Alleestraße bestimmt. „Wir wurden durch das Posting auf die Aufgabe aufmerksam und waren entsetzt“, sagt Ali Sak, Vize-Landesvorsitzender der Föderation Türkischer Elternvereine in NRW, am Sonntag unserer Redaktion. „Vor allem der Nebensatz ist fatal“, sagt er. „Die Tochter wird also nicht nur ohne ihr Einverständnis verheiratet, der Neffe wird auch noch als ein Schmarotzer dargestellt, der sich gesellschaftliche Vorteile erschleicht.“ Diese Art der Unterrichtsgestaltung bediene schlimmste Klischees, das Vokabular sei das rechtsextremer Populisten, wie Sak sagt.
Quelle: RP Online
Bildquellen
- 2022-02-14_little-girl-4288526: Bild von fredy martinez enamorado auf Pixabay
0 thoughts on “Türkische Elternvereine empört über Schulaufgabe eines Gymnasiums”