Das Problem mit Mélenchon

Juden rufen dazu auf, bei der Präsidentschaftswahl im April nicht für den Linkspopulisten zu stimmen.

»Als Jude ist es mir unmöglich, für Jean-Luc Mélenchon zu stimmen«, sagt Simon der Jüdischen Allgemeinen. Er ist ein antifaschistischer Aktivist und gehört dadurch eigentlich zu Mélenchons potenzieller Wählerschaft. Doch das Gegenteil trifft zu, denn Simon versucht, die Leute davon abzuhalten, den Linkspopulisten zu wählen.

Mit seinem Twitter-Kanal Le Bolchejuif, ein Kunstwort aus »Bolschewik« und »Jude«, adressiert der Aschkenase das Antisemitismusproblem der linksradikalen Szene. Auf Twitter folgen ihm mehr als 12.000 Leute – ein Erfolg, mit dem er anfangs nicht gerechnet hat und der ihm verdeutlicht, dass er die französische Politik an einem wunden Punkt trifft.

Simons Internet-Aktivismus ist ein gefährliches Unterfangen, weshalb hier auch ein Pseudonym verwendet wird: Simon heißt in Wahrheit nicht Simon. So schützt sich der junge Aktivist vor antisemitischen Angriffen. Die Gewaltdrohungen häufen sich – von rechtsextremen Gruppen, aber auch aus seiner eigenen Szene. »Als linker Jude stößt man überall auf Feinde«, erzählt er. »Mir wird ständig vorgeworfen, den Rechtsextremisten in die Karten zu spielen, sobald ich das Thema Antisemitismus anspreche«, führt Simon fort und schließt: »Wie absurd!«

Quelle: Jüdische Allgemeine

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